Im Mittelpunkt des Festivals steht die Zusammenarbeit Oldenburger Schulen mit professionellen KünstlerInnen. Gemeinsam werden im Vorfeld Projekte entwickelt, deren Ergebnisse während des Zeichenfestivals der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Colour Rap
Ein Projekt von Künstlerkollektiv Kotti-Shop: Annette Knol und Stefan Endewardt in Zusammenarbeit mit Oberschule Alexanderstraße, Klasse 10, Lehrerin: Silvia Gramsch.
Kinetic 3D meets music
Ein Projekt von Daniel Theilen und Elburuz Fidan in Zusammenarbeit mit Helene-Lange-Gesamtschule, Klasse 11, Lehrerin: Ortrud Reuter-Kaminski.
Präludium
Ein Projekt von Julien Coullieux in Zusammenarbeit mit Liebfrauenschule Oldenburg, Klasse 7, Lehrerin: Gunda Tuchenhagen.
Wasser - Quelle der Musik
Ein Projekt von Edda Akkermann in Zusammenarbeit mit Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Oldenburg (LBZH), Klasse R8, Lehrer/in: Bodo Fischer, Ingrid Fischer.
The noise of drawing
Ein Projekt von Barbara Hindahl in Zusammenarbeit mit Oberschule Ofenerdiek, Klasse 8a, Lehrer: Nicole Wessendorf und Johannes Wurster.
Zeichenlaufwerk
Ein Projekt von Karen Scheper in Zusammenarbeit Oberschule Alexanderstraße, Klasse 10, Lehrerin: Dörte Kopietz.
ANUNDFÜRSICH - Ein Hörnsehmal von Dina Koper und KLANK
Von Dina Koper und KLANK
Musik geht stiften - Klangpassagen von der Rolle
Eine experimentelle Bild-Sound-Performance produziert vom Blauschimmelatelier
How to draw Sound – ästhetische Übersetzungsprobleme
Ein Seminar von Prof.Dr. Eva Sturm
Lineaturen und Notationen
Ein Seminar von Natascha Kaßner
Soundsketch
Von Anna Maria Zinke
Kotti-shop und die Oberschule Alexanderstraße
Colour Rap ist die visuelle Form von Rap. In dem Format wird von Annette Knol und Stefan Endewardt mit Farben, Rythmen und Strukturen gespielt und von den Grundelementen der Rap-Musik (Rhythmus, Beats, Sprache, Poesie, Flow, Breaks,...) inspiriert. In diesem Improvisationsprozess entsteht eine Art farbiger Sprechgesang — eine aus vielen Einzelteilen bestehende, dreidimensionale Komposition mit verschiedenen Rhythmen.
Der Colour Rap – the Keith Haring Battle ist eine Methode, in der das künstlerische Konzept eines anderen Künstlers – in diesem Fall Keith Haring - als Inspirationsquelle und Anfangspunkt benutzt und angeeignet wird. Traditionell ist in der Rap-Musik das Battle-Format eine Art Schlacht/Wettkampf zwischen verschiedenen Rappern, in der versucht wird seine Gegner verbal klein zu machen.
Colour Rap benutzt die Idee der Battle als Ausgangspunkt, in der gemeinsam eine Bühne bespielt, Fähigkeiten entwickelt, geteilt und gezeigt werden.
Elburuz Fidan und Daniel Theilen und Helene-Lange-Gesamtschule
Industrial-Design-Student Elburuz Fidan und Grafik-Designer Daniel Theilen erarbeiten mit den Teilnehmern während des Projektes eine kinetische Skulptur. Luft, Licht, Farbe, Geräusch, Musik, Gestalt, Magnetismus und Elektrizität werden zusammen zu einem einzigartigen Objekt verwoben. Durch die Interaktion zwischen Bediener und kinetischen Modulen setzen sich Teile der Skulptur in Bewegung, transformieren, lösen visuelle und akustische Kettenreaktionen aus.
Julien Collieux und die Liebfrauenschule
Angeregt von dem letzten Projekt Konzert für Schulmöbel baut der Künstler gemeinsam mit den SchülerInnen Instrumente aus ortsspezifischen Materialien. 10-15 Teilnehmer beschreiten eine selbstgezeichnete Boden-Partitur, eine Art Laufbahn mit weißen oder schwarzen Kästchen. Ziel des Projektes ist die Erarbeitung einer ca. 10-minutigen Musikperformance mit den Jugendlichen, dessen Grundlage eine Musikkomposition (diesmal) aus eher klassischem Repertoire stammen wird.
Edda Akermann und die Klasse R8 des Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte (LBZH)
Unterschiedliche Wasservorkommen werden auf ihre unterscheidbaren Klänge untersucht: Tropfen, Rauschen, Plätschern. Das sind alles Geräusche, die Assoziationen hervorrufen und Bilder in unserem Kopf entstehen lassen.
In ihrem Projekt arbeitet Edda Akkermann mit hörgeschädigten Menschen. Wie nehmen sie die Wassergeräusche wahr? Welche Bilder entstehen dabei?
Diese Bilder werden im Projekt zeichnerisch festgehalten und verbinden Sichtbares mit Hörbarem. Selbst erstellte Wasserinstrumente rufen Töne hervor. Eine Wassermusik wird komponiert. Das Orchesterspiel wird aufgenommen und mit Digitalfotografie dokumentiert und künstlerisch bearbeitet.
Barbara Hindahl und die Oberschule Ofenerdiek
Wie klingen Edding, weiche und harte Bleistifte? Wie Kohle und Kreide?
Wie sieht eine Zeichnung aus, wenn man nach dem Klang des Stiftes zeichnet und das Bild ein experimentelles scheinbar zufälliges Ergebnis ist?
Akustische Signale wie Federkratzen, Edding-quietschen, Stifte klappern liefern die Vorgaben für The noise of drawing das Zeichnen der etwas anderen Art. Während des Zeichnens werden Animationen entwickelt. Diese fließen zusammen mit den entstandenen Zeichnungen als Soundteppich in ein Videoprojektion bzw. Klangperformance ein.
Karen Scheper und die Oberschule Alexanderstraße
In Zeichenlaufwerk wird der eigene Körper zur Zeichnung: die Körperbewegung gibt einen Klang vor und daraus entstehen Zeichnungen. Dabei werden unterschiedliche Bewegungsmuster, Geschwindigkeiten ausprobiert, um somit auch den Radius der zeichnerischen Handlungen zu erweitern. Neben dem Versuch, eine Art persönliches Zeichen-/Bewegungsmuster zu entwickeln, werden Versuche mit Taktung gemacht: Was geschieht, wenn das Tick-Tack eines Metronoms oder das beharrliche gemeinsame Trappeln die Zeichenzeit vorgibt? Wann hat man die Nase voll von der akustischen Vorschreibung und löst sich aus dem Takt?
Die Arbeiten der TeilnehmerInnen werden nach Belieben zerschnitten und neu in Form eines graphic scores komponiert.
mit der freundlichen Unterstützung von:
Dina Koper und KLANK
Die vier Musiker der Bremer Improvisationsgruppe KLANK gehen zusammen mit der Künstlerin Dina Koper der Frage nach, wie sich so verschiedene Kunstformen wie Malerei und Musik zueinander verhalten. Dina Koper wird halbtransparente Stoffbahnen bemalen, sie selber wird dabei aber unsichtbar bleiben. Manchmal langsam, manchmal plötzlich wird sichtbar, wie Linien und Formen entstehen. Auch für die KLANKarbeit der vier Musiker sind Punkte, Linien und Flächen von Bedeutung. Optisches und akustisches Geschehen entwickeln sich parallel, Verbindungen werden assoziiert, aber auch Reibungen und Brüche.
KLANK: Heiner Wörmann (elektrische Gitarre, Sachen), Tim Schomacker (Alltagsperkussion, Stimme, Sachen), Christoph Ogiermann (Violine, Stimme, Sachen), Reinhart Hammerschmidt (Kontrabass, Sachen)
Blauschimmelatelier - Ensemble BlueScreen
In dem interdisziplinären Projekt des Ateliers Blauschimmel geht es um die Erforschung dessen, was »ausgezeichnet« werden kann. Die wechselseitige Inspiration durch visuelle und klangliche Experimente steht dabei im Zentrum eines kreativen Prozesses. Klangbilder, Farbklänge, Kontraste, Bezeichnetes und Bezeichnendes werden gesammelt, bearbeitet und ineinander transformiert, um Musik sichtbar und Bilder hörbar werden zu lassen. In der experimentellen Dekonstruktion von Seh- und Hörgewohnheiten betreten Publikum und Ensemble einen neuen Erfahrungsraum.
Es spielen:
Idee und Konzept: Jochen Fried und Marianne Garbe
Künstlerische u. Musikalische Leitung: Jochen Fried (Blauschimmel Atelier)
Leitung Bildende Kunst: Marianne Garbe (Blauschimmel Atelier)
E- Sound Design: Alexander Engelmann ( Uni Oldenburg)
Visual Design: Gerrit Janssen u. Sören Sönke Soller
Gesamtleitung: Ute Bommersheim (Blauschimmel Atelier)
Das Ohr und das Auge können durchaus zusammenspielen in Prozessen des Spuren-Hinterlassens mit Stift, Finger, dem Körper und anderem. Zumindest muss dies für das Verschriftlichen von Musik als Anleitung gelten. Am Ende steht die Zeichnung. Doch was kommt davor? Dies haben StudentenInnen erforscht und forschend gezeichnet, experimentiert, in der eigenen Zeichen-Geschichte gewühlt und andere Leute (in dem Fall – aus der eigenen Familie) zu Selbstforschungen in der Zone zwischen Sound und Auf-Zeichnung verführt.
Luise von Nostitz-Wallwitz, Tatjana Konradi, Julia Twachtmann, Daria Engelmann, Lisa Lillpopp, Katharina Wewer, Jannike Bohlen, Christina Janinhoff, Jelena Dzambas, Melina Meyer, Julia Pfeifer, Tobias Bauer, Luan Lamberti, Beate Weiß, Philipp Kremer, Maximilian Wolfs, Clemens Kreutzfeldt, Kira Hess
Ausgehend von grundlegenden Zeichenübungen, wie z.B. dem Zeichnen nach der Natur und damit verbundenen Techniken (Sehen, Messen, perspektivisches Zeichnen) wurden ungegenständliche Anwendungen von Linien erprobt, die sich aus der bewusst vollzogenen rhythmischen Bewegung des eigenen Körper ergaben oder selbst erdachten konzeptuellen Ansätzen folgten.
Ausgewählte künstlerische Positionen zeigten, wie Zeit und Klang in der Zeichnung, Malerei, Fotografie und Literatur dargestellt werden können. Aus dem Verständnis dieser Darstellungsmöglichkeiten wurden eigene freie Interpretationsmöglichkeiten entwickelt.
Elsa Gieseke, Constantin Vorholt, Clemens Philipp Kreutzfeldt, Kaja Klingemann, Janko Meisel, Jan Koopmann
Anna Maria Zinke
Während der Ausstellung des 4. Horst-Janssen-Grafikpreisträgers der Claus Hüppe-Stiftung wird auch Soundsketch von Anna Maria Zinke präsentiert. Soundsketch bietet Raum, das Zeichnen mit allen Sinnen zu entdecken. Wie klingt eine Linie, eine Zeichnung, ein Zeichengerät?
Die in Halle lebende Künstlerin wird schon im September im Horst-Janssen-Museum mit Soundsketch und BesucherInnen arbeiten.
Die Ergebnisse werden zwischen dem 25. September und 13. November 2011 in den Räumlichkeiten des Museums gezeigt.